ORFS Adapter
Die Dichtigkeit von Verbindungssystemen ist vor allem in hydraulischen Systemen außerordentlich bedeutend. Ungeeignete Dichtkonzepte halten Systemdrücken über 250 bar nicht stand. Deshalb bieten sich ORFS-Verschraubungen eine technisch ausgereifte Lösung für leckagefreie Verbindungen, in diesen Einsatzfällen an. Mit ihnen verbinden Sie Rohr- und Schlauchelemente selbst unter hohen Druckbelastungen und bei starken Vibrationen.
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ORFS-Verschraubung: Bedeutung und Aufbau
Die Abkürzung ORFS steht für O-Ring Face Seal und bezeichnet eine flachdichtende Verschraubung, bei der ein O-Ring auf der Stirnfläche der Verschraubung für eine leckagefreie Abdichtung sorgt. Im Gegensatz zu konischen oder kegeldichtenden Systemen erfolgt die Dichtung hier über eine plane Metallfläche in Kombination mit einem elastischen Dichtelement. ORFS-Verbindungen haben somit die Fähigkeit, auch bei starken Druckbelastungen und Vibrationen dauerhaft dicht zu halten – ein klarer Vorteil gegenüber Verschraubungen nach JIC für den Einsatz in kritischen Anwendungen.
ORFS-Verschraubungen – Vorteile für Industrie, Bau und Agrartechnik
Hydraulische Verschraubungen wie BSP, JIS oder ORFS finden in der Industrie zahlreiche Anwendungen, wobei sie sich je nach Einsatzbereich teilweise unterscheiden. In der Bauwirtschaft sind besonders robuste und schmutzresistente Lösungen gefragt, während die Landwirtschaft nach möglichst einfachen und langen Wartungsintervallen sucht. ORFS-Gewinde in der Hydraulik deutliche Vorteile:
- Hohe Dichtheit auch bei dynamischen Lasten und Vibrationen
- Druckbeständigkeit bis zu mehreren hundert bar, abhängig vom Durchmesser
- Unempfindlichkeit gegenüber Torsion und Axialbewegung des Schlauchs
Für Werkstätten und Servicedienstleister bedeutet das: weniger Nacharbeiten, geringere Wartungskosten und ein durchgängig zuverlässiges Systemverhalten.
Schnell zur richtigen Größe: ORFS-Verschraubungstabelle
Bei der Auswahl der passenden Hydraulikschlauch-Verbinder ist, neben dem Nenndurchmesser für die passende ORFS-Verschraubung auch die Schlüsselweite entscheidend – sie legt fest, mit welchem Werkzeug die Montage durchgeführt werden kann. In der ORFS-Verschraubungstabelle finden Sie alle relevanten Maße wie Gewindetyp, Außendurchmesser sowie der entsprechende Innendurchmesser.
|
Bezeichnung (Zoll) |
UNF-Gewinde |
Außendurchmesser [mm] |
Innendurchmesser [mm] |
|
9/16"-18 UNF |
9/16"-18 |
14,25 |
13 |
|
11/16"-16 UNF |
11/16"-16 |
17,4 |
15,4 |
|
13/16"-16 UNF |
13/16"-16 |
20,5 |
18,6 |
|
1"-14 UNS |
1"-14 |
25,3 |
23,1 |
|
1 3/16"-12 UN |
1 3/16"-12 |
30,1 |
27,5 |
|
1 7/16"-12 UN |
1 7/16"-12 |
36,4 |
33,8 |
|
1 11/16"-12 UN |
1 11/16"-12 |
42,8 |
40,2 |
|
2"-12 UN |
2"-12 |
50,7 |
48,1 |
ORFS-Verschraubung in der Praxis: Anwendungssicherheit für Ihre Systeme
Ob bei der Wartung eines Traktors im Feld, der Reparatur eines Hydraulikaggregats in der Werkstatt oder beim Aufbau einer neuen Produktionslinie – eine korrekt montierte ORFS-Verschraubung sorgt für dauerhafte Betriebssicherheit. Wichtig ist der passende Gewindetyp. Beispielsweise passen -Gewinde nicht ohne Adapter auf ORFS. Ebenso ist auf die exakte Auswahl der Bauteile zu achten, wie auf die fachgerechte Montage mit dem passenden Werkzeug. Schwenkverschraubungen, Kreuzverschraubungen oder Einstellbare L-Verschraubungen machen ein Erweitern oder Reparieren jeglicher Maschinen möglich.
FAQ: Was Sie zu ORFS-Verbindungen wissen müssen
Wie funktionieren ORFS-Verschraubungen bei Hydrauliksystemen genau?
ORFS (O-Ring Face Seal) dichten Hydraulik-Verschraubungen zuverlässig über eine flache Stirnfläche mit integriertem O-Ring ab. Im Gegensatz zu konischen oder kegeldichtenden Systemen erfolgt die Abdichtung axial – der O-Ring wird beim Anziehen der Verschraubung gleichmäßig gegen eine plane Gegenfläche gedrückt. So entsteht eine druck- und vibrationssichere Dichtverbindung, die auch bei häufiger Demontage wiederverwendbar bleibt.
Warum sind Stahlmaterialien für ORFS-Verschraubungen von Bedeutung?
Einschraubverschraubungen aus Stahl bieten eine hohe mechanische Festigkeit und sind beständig gegenüber Druckspitzen, Vibrationen und Temperaturschwankungen. Insbesondere in der Hydraulik, etwa bei Landmaschinen oder Baumaschinen, wirken hohe Kräfte auf die Verbindungselemente. Hier bewährt sich Stahl durch seine Formstabilität, auch bei mehrmaligem Anziehen oder Demontieren. Zusätzlich können Stahlverschraubungen mit galvanischen Beschichtungen (z. B. Zink-Nickel) gegen Korrosion geschützt werden, was ihre Standzeit in rauer Umgebung nochmals erhöht. Im Vergleich zu Messing oder Aluminium ist Stahl somit die bevorzugte Wahl für hochbelastete, sicherheitsrelevante Anwendungen.
In welchen Anwendungen in der Landtechnik werden ORFS-Verschraubungen hauptsächlich eingesetzt?
In der Landtechnik kommen Bördelverschraubungen, Adapter oder L-Stutzen als ORFS-Verschraubungen diverser Schlüsselweiten vor allem in diesen Anwendungsfeldern vor:
- Hydraulikkreise an Traktoren, z. B. für Frontlader, Heckhydraulik oder Zwischenachssteuerung
- Hydraulische Zusatzgeräte, etwa Ballenpressen, Mähwerke, Pflanzenschutzspritzen
- Anbaugeräte mit Schnellkupplungssystemen, bei denen häufige Trennvorgänge auftreten
- Hydraulische Lenk- und Bremssysteme bei größeren Landmaschinen
Die robuste Ausführung und die flachdichtende Geometrie machen ORFS-Verschraubungen ideal für den Einsatz unter Schmutz, Feuchtigkeit und Vibration, ob als Adapter, Winkel-Einschraubstutzen oder Verschlussstopfen.
Wie beeinflusst das Anzugsdrehmoment die Dichtheit von ORFS-Verbindungen?
Im Gegensatz zu konisch dichtenden Systemen ist das Anzugsdrehmoment bei ORFS-Verschraubungen nicht primär für die Dichtfunktion verantwortlich, sondern dient in erster Linie dazu, die mechanische Verbindung zu fixieren. Die Dichtwirkung entsteht durch das axiale Andrücken des O-Rings an die plane Stirnfläche der Gegenkomponente (weibliches ORFS-Teil).
Trotzdem hat das Drehmoment eine wichtige Funktion: Es stellt sicher, dass
- der O-Ring gleichmäßig komprimiert wird,
- sich das Bauteil nicht unter Druckbelastung lösen kann,
- und mechanische Belastungen (z. B. Vibrationen) keine Undichtigkeit verursachen.
Ein zu niedriges Drehmoment kann dazu führen, dass die Verbindung unter Druckimpulsen nachgibt oder sich löst. Ein überhöhtes Anziehen wiederum kann die Gewindeverbindung überlasten, den O-Ring beschädigen oder die Stirnflächen mechanisch deformieren. Letzteres kann insbesondere bei weicheren Werkstoffen (z. B. Aluminium oder rostfreiem Stahl) ein Problem darstellen.
